The sound of where you are

Der Melonenverkäufer klopft an der Melone herum, um ihren perfekten Reifegrad zu demonstrieren. Wir fahren wieder vorbei. Das ist bestimmt der sechste Melonenstand, an dem wir nicht halten. Ich sage, wie bei den fünf vorherigen schon, dass wir hier eine Melone kaufen sollten. Wie ein Kind, das begeistert aufquiekt beim Anblick jedes einzelnen der abertausend kleinen Langnese-Fähnchen an den Cafés an der schmalen Landstraße in Richtung des Dorfes, in dem das wegen der Off-Season-Buchung erschwingliche Ferienhäuschen steht. Jetzt komme ich mir blöd vor. Warum willst du keine Melone kaufen? Ich glaube, ich liebe dich nicht mehr.
Der Klang der Melone ist warm, weich und exotisch zugleich. Auch wenn sich das reimt, ist es wahr. Ich denke, du musst mich lieben. Meine Wortwahl ist zu gut und auch mein Geschmack. Ich schmecke nach nichts, außer samstagabends. Ich kleide mich von innen aus mit dem rosigen Fruchtfleisch der Melone, mit all ihren Kernen und dem Südfrüchtegefühl, weit weg und weich, weich, weich. Konntest du mich jemals lieben? Du denkst nicht, denn ich wiederhole mich zu oft. Oft ist es auch dein Fehler. Jeder liebt Wiederholungen, jeder wartet nur auf den Refrain; egal, wo du bist. Er findet dich.