„Tag Eins des Lockdowns“, schreibst du in deinem Blog. Das wirkt auf mich extrem kreativ. Ich weiß im Gegensatz dazu nicht wirklich, was ich schreiben soll. Du liest Kochbücher so aufmerksam, wie andere Leute Romane. „Linsen, Frühkarotten sowie den gehackten Koriander nach und nach dazugeben“; dann wird’s richtig gut. Hast du etwa immer frischen Koriander da? „Also, manche mögen Koriander überhaupt nicht – ich liebe Koriander!“ Ich bin geflasht von dieser Information und mache mich daran, besagtes Gewürz zu hacken. Ich finde richtig scharfe Messer äußerst anziehend, aber seit ich mir vor Kurzem beim Spülen versehentlich eines dieser vermeintlich attraktiven, neuen Messer aufs Übelste in den Zeigefinger gerammt habe, ist es eine angsterfüllte Hassliebe geworden. Ich schiebe diesen Gedanken beiseite, um mit deinem stylischen japanischen Messer, das eher aussieht, als würde es traditionell für den Sagittalschnitt durch Babyhaie benutzt, endlich den Koriander zu hacken. Beim Kräuterhacken kommt man sich immer einigermaßen professionell vor. Es gibt aber Dinge zu beachten: Ist das Kraut glatt oder gezackt, gekräuselt oder nicht, große oder kleine Stücke, je nachdem – aber ich vergesse schon wieder, wie herum es richtig ist. Ich weiß nicht, ob ich deinen Blog weiterlesen soll. Ich finde, du kannst richtig gut kochen.